Die Bundesregierung hat den Digitalrat eingesetzt. Das Gremium aus zehn Expertinnen und Experten soll die Regierung bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten beraten und unterstützen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte den Digitalrat als ein schlagkräftiges Gremium mit Experten aus der Praxis angekündigt, “die uns antreiben, die uns unbequeme Fragen stellen”. Sie erhoffe sich von der Arbeit des Rates viele neue Ideen, “die wir als Regierung in die Tat umsetzen können”.

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Das ist der neue Digitalrat der Bundesregierung, den das Kabinett heute eingesetzt hat: Zehn Expertinnen und Experten, die uns bei der Digitalisierung antreiben und unterstützen werden, so Kanzlerin Merkel. https://t.co/cubJ8kprHV pic.twitter.com/ch0kSsM47D

— Steffen Seibert (@RegSprecher) 22. August 2018

Nach Angaben der Bundesregierung stehen vor allem vier Themenfelder im Fokus des Digitalrates: der Ausbau der Infrastruktur bei Breitbandversorgung und Mobilfunk, die Förderung digitaler Lehrinhalte in Schulen, ein verbesserter digitaler Zugang zu Behörden und eine allgemeine Strategie für künstliche Intelligenz. Die Union hatte die Einsetzung eines Digitalrates in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2017 angekündigt. 

Die Bundesregierung hat bereits einen sogenannten Kabinettausschuss Digitalisierung gebildet. Vorsitzende dieses Ausschusses ist die Kanzlerin. Ständige Mitglieder sind alle Bundesministerinnen und Bundesminister sowie die Staatsministerin für Digitalisierung, die Staatsministerin für Kultur und Medien sowie der Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung.

Vorsitzende des neuen Digitalrats ist die ehemalige Unternehmensberaterin Katrin Suder, die bis März dieses Jahres als Staatssekretärin im Verteidigungsministerium tätig war. Als Aufgabe des Digitalrats sehe sie es, Veränderungen durch die Digitalisierung in der Gesellschaft zu steuern und Lösungen für den Umgang mit technologischen Entwicklungen zu finden: “Die Auswirkungen der Digitalisierung auf Wirtschaft, auf Arbeitswelt, auf Gesellschaft, die sind schon jetzt erheblich.” Viele Bereiche könne man “noch sehr aktiv gestalten”, sagte Suder. Außerdem müsse diskutiert werden, wie die Entwicklung in Deutschland und Europa – vor allem im Vergleich mit den USA und China – voranschreite.

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Neben Suder sind auch mehrere Wissenschaftler im Digitalrat vertreten: Unter anderen sollen Viktor Mayer-Schönberger von der Universität Oxford, die New Yorker Professorin Beth Simone Noveck, die bereits die Regierung vonUS-Präsident Barack Obama beim Aufbau einer Digitalplattform beraten hat, der Harvard-Professor Urs Gasser und Ada Pellert, die Rektorin der Fernuniversität Hagen, die Bundesregierung in Fragen zur Digitalisierung beraten.  

Alle Mitglieder des Digitalrates (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Chris Boos, Gründer und Geschäftsführer der KI-Firma Arago
  • Prof. Dr. Urs. Gasser, Professor an der Harvard Law School
  • Stephanie Kaiser, Mitgründerin und Geschäftsführerin der Firma Heartbeat Labs
  • Ijad Madisch, Gründer und Geschäftsführer der Forschungsplattform ResearchGate
  • Prof. Dr. Viktor Mayer-Schönberger, Professor für Internet Governance am Oxford Internet Institute
  • Prof. Dr. Beth Simone Noveck, Professorin an der Tandon School of Engineering der New York University, Chief Innovation Officer des US-Bundesstaates New Jersey
  • Univ.-Prof. Mag. Dr. Peter Parycek, Leiter des Kompetenzzentrums Öffentliche IT des Fraunhofer-Instituts FOKUS
  • Prof. Dr. Ada Pellert, Rektorin der Fernuniversität in Hagen
  • Dr. Katrin Suder, Vorsitzende des Digitalrates
  • Dr. Andreas Weigend, ehemaliger Chefwissenschaftler bei Amazon und Buchautor